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Buch von Faris Demir über „Karatepe Azatiwataya“

Nach einem anregenden Besuch des archäologischen Parks von Karatepe Aslantaş in Kilikien machte eine kleine Gruppe von Luwian Studies, bestehend aus Alper Aşınmaz, Kubilay Ahmet Küçük und Eberhard Zangger, einen unangekündigten Zwischenstopp bei den laufenden Ausgrabungen von Hierapolis Kastabala, einer der bedeutendsten antiken Städte der Türkei, etwa 12 km nordwestlich von Osmaniye. Dort finden unter der Leitung von Prof. Faris Demir Ausgrabungen an drei Stellen der hellenistisch-römischen Stadt statt. Professor Demir begrüßte uns sehr herzlich und berichtete ausführlich über den Fortgang der Arbeiten.

Bei dieser Gelegenheit überreichte er Eberhard Zangger auch ein Exemplar seines Buches „Karatepe Azatiwataya“ von 2021 (erschienen bei ArkeoPera) – siehe Foto. Es handelt sich um eine hochaktuelle Zusammenfassung der Inschriften von Karatepe, die erste in türkischer Sprache, mit originellen Ansätzen, die auf einer innovativen Lesung der Inschriften basieren. Karatepe ist sozusagen der Rosetta-Stein der luwischen Forschung: Die Entdeckung der zweisprachigen Inschriften (Hieroglyphenluwisch und Phönizisch) durch Helmuth Bossert im Jahr 1946 führte schließlich zur fast vollständigen Entzifferung der luwischen Hieroglyphenschrift. Es ist sowohl der längste luwische Hieroglyphentext als auch der längste phönizische Text, den wir kennen. Die Blöcke sind mit Darstellungen von Göttern, Fabelwesen und Szenen aus dem täglichen Leben geschmückt. Dazu gehören Bankettszenen, Musikanten, Szenen mit Göttern und Königen, Götterprozessionen, mythologische Wesen, heilige Bäume, Opferszenen, Jagdszenen, Krieger, Hinrichtungsszenen, Streitwagen und Szenen mit Kriegsschiffen. Die Darstellungen zeigen den Einfluss anatolischer, mesopotamischer und ägyptischer Kulturen. Es ist zu hoffen, dass das Buch in der vorliegenden türkischen Fassung eine große Leserschaft findet und bald auch in englischer Sprache erscheint.