Das Felsheiligtum Yazılıkaya nahe Hattusa ist ein besonderer Ort in der hethitischen Religion. Vor kurzem hat ein internationales Forscherteam herausgefunden, dass dieses Heiligtum, wie viele Tempel im alten Mesopotamien und Ägypten, den Kosmos symbolisiert. Es zeigt die Gottheiten, die über Himmel, Erde und Unterwelt wachen, und ermöglicht den Übergang zwischen den Sphären des Kosmos. Parallel zur auf Türkisch übersetzten umfangreichen wissenschaftlichen Veröffentlichung ist nun auch erstmals eine verständliche Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse auf Türkisch bei der Milliyet Zeitschrift für Archäologie (Milliyet Arkeoloji Dergisi) erschienen.
Bereits 1941 hatte Kurt Bittel, der damalige Ausgräber von Hattusa und Yazılıkaya, erkannt, dass das Quellheiligtum von Eflatun Pınar eigentlich nur eine Darstellung der hethitischen Sicht der Welt symbolisieren kann. Nun stellt sich heraus, dass Yazılıkaya ebenfalls den Kosmos versinnbildlicht, dabei jedoch weniger schematisch als Eflatun Pınar ist und daher eine detaillierte Sicht auf die hethitische Kosmologie gewährt.