EAA-Konferenz „Jenseits von Paradigmen“: Session über das spätbronzezeitliche Westkleinasien

Ab sofort und bis 14. Februar 2019 können Vorschläge für Präsentationen für die Session #43 der Jahreskonferenz der European Association of Archaeologists (EAA) eingereicht werden. Die Konferenz findet vom 4. bis 7. September in Bern in der Schweiz statt. Die Session trägt den Titel: „Die politische Geographie Westanatoliens in der Spätbronzezeit und die Wechselbeziehungen der Region zu ihren Nachbarn, insbesondere dem Balkan“. Sie wird von den Stiftungsräten von Luwian Studies Ivo Hajnal, Jorrit Kelder und Eberhard Zangger organisiert. https://submissions.e-a-a.org/eaa2019/

Während wir heute zahlreiche Siedlungen der Spätbronzezeit (ca. 1700–1200 v. Chr.) in Westanatolien kennen und erfasst haben, gab es bisher nur wenige archäologische Untersuchungen, die sich mit der Erforschung dieser Siedlungsplätze und deren Wechselbeziehungen zu ihren Nachbarn befassen. Texte aus der damaligen Zeit weisen darauf hin, dass diese Region von großer politischer und militärischer Bedeutung war und dass einzelne Staaten und Verbände letztlich sogar die hethitische Hegemonie über Kleinasien in Frage gestellt haben könnten. Die meisten Lehrbücher ignorieren jedoch weitgehend die Bedeutung der Region. Stattdessen betrachten sie Westkleinasien als eine Konfliktzone zwischen den beiden Großmächten im Westen (dem mykenischen Griechenland) und im Osten (Hatti). Die Vorträge in dieser Session sollen helfen, Licht ins Dunkel zu bringen. Wir sind besonders an Präsentationen interessiert, in denen Hinweise aus Archäologie, Philologie, Linguistik und Geologie/Geoarchäologie kombiniert und zueinander in Bezug gebracht werden. Die Sitzung zielt darauf ab, die Rolle Westkleinasiens während der Spätbronzezeit und die Wechselbeziehungen der Staaten in dieser Region mit ihren Nachbarn (einschließlich Griechenland, Zentralanatolien, Levante, Ägypten, Zypern und Balkan) in einen Kontext einzuordnen. Die Vorträge sollen Geländearbeiten und philologische Untersuchungen umfassen. Unser Ziel ist es, Westanatolien nicht einfach als Pufferzone zwischen anderen Regionen und Staaten zu verstehen, sondern als eine Region mit eigenen soziopolitischen und kulturellen Entwicklungen, die vollständig in die Welt der Spätbronzezeit integriert waren.