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Erklärung des Stiftungsrates von Luwian Studies

In einigen Social-Media-Beiträgen wird derzeit die Vermutung geäussert, dass die Mitglieder der Religionsgemeinschaft der Aleviten Nachkommen der Luwier sein könnten. Die Stiftung Luwian Studies hat grossen Respekt vor den Aleviten. Es ist jedoch nicht möglich, dass sie mit Luwiern verwandt sind. Der Begriff „luwisch“ bezieht sich auf die multiethnischen und mehrsprachigen Stadtstaaten und Kleinkönigreiche, die während der Mittleren und Späten Bronzezeit in Westkleinasien bestanden. Das Luwische, eine Sprache indogermanischen Ursprungs, machte dabei die grösste Sprachgruppe aus. Die luwische Hieroglyphenschrift wurde nach etwa 600 v. Chr. nicht mehr verwendet, obwohl sich die luwische Sprache bis in die Römerzeit hielt.

Der Alevismus hat seinen Ursprung in der türkischen Kultur. Die Religion verbreitete sich im 13. und 14. Jahrhundert nach der Ankunft der oghusisch-turkmenischen Stämme aus Zentralasien (Khorasan) in Anatolien – mehr als ein Jahrtausend nach dem Verschwinden der luwischen Sprache. Archäologische Untersuchungen liefern keine Hinweise auf eine Verbindung zwischen Luwiern und den in die heutige Türkei eingewanderten Völkern. Es bestehen mit Sicherheit keine direkten Verbindungen zwischen Luwiern und den heutigen Religionsgemeinschaften.

Luwian Studies hat sich zum Ziel gesetzt, die Zeit zwischen 2000 und 1000 v. Chr. in der westlichen Türkei zu beleuchten, die bisher zu wenig archäologische Aufmerksamkeit erhalten hat. Der Stiftungsrat möchte mit dieser Klarstellung allfälligen Missverständnissen vorbeugen.