Kosmischer Symbolismus in Yazılıkaya – umfassende wissenschaftliche Publikation in JSA

Das Journal of Skyscape Archaeology (JSA) hat heute einen umfassenden wissenschaftlichen Beitrag über den kosmischen Symbolismus im hethitischen Felsenheiligtum Yazılıkaya bei Hattusa veröffentlicht. Demnach stellt das Heiligtum in seiner Gesamtheit ein symbolisches Abbild des Kosmos dar, einschließlich dessen statischer Ebenen (Erde, Himmel, Unterwelt) und der zyklischen Prozesse der Erneuerung und Wiedergeburt (Tag/Nacht, Mondphasen, Sommer/Winter). Sowohl die statischen Ebenen wie auch die himmlischen Zyklen werden im gesamten Heiligtum hervorgehoben. Jedes einzelne Relief ordnet sich in dieses System ein. Diese Erkenntnis resultiert aus mehrjähriger intensiver Forschung, in deren Zuge der Geoarchäologe Eberhard Zangger, Präsident von Luwian Studies, und Rita Gautschy, Archäologin und Astronomin am Institut für Archäologie der Universität Basel, zunächst erkannt hatten, dass viele der Figuren in Yazılıkaya die Mondphasen und die Zeit innerhalb des Jahres anzeigen. Vor zwei Jahren hatten die Forscher diese Beobachtung erstmals in einem wissenschaftlichen Artikel veröffentlicht, der ebenfalls in JSA erschienen war. Die anschließende weitere Forschung konzentrierte sich auf die symbolische Bedeutung des Heiligtums in seiner Gesamtheit. An diesen Arbeiten waren beteiligt – neben Zangger und Gautschy – auch E. C. Krupp, Direktor des Griffith Observatory in Los Angeles, und Serkan Demirel, Althistoriker an der Karadeniz Technical University in der Türkei. Die wissenschaftliche Publikation erscheint zeitgleich in Englisch und Türkisch als „Gold Open Access“ und kann somit frei heruntergeladen und geteilt werden.

https://luwianstudies.academia.edu/EZangger