Seit einigen Monaten veranstaltet die Stiftung Luwian Studies in ihren Räumlichkeiten nahe dem Zürcher Paradeplatz einmal monatlich eine Soirée, zu der jeweils nur fünf bis sechs Gäste eingeladen sind. Das Ziel ist es, die Sponsoren und Freunde der Stiftung mit exklusiven Anlässen in persönlicher Atmosphäre, sozusagen am Ort des Geschehens, über die aktuellen Entwicklungen in der Erforschung der luwischen Kultur und die dazugehörigen Kommunikationsmaßnahmen aus erster Hand zu informieren. Am 15. November 2023 trat erstmals ein Gastredner auf. Stiftungsrat Dr. Jorrit Kelder hat keine Kosten und Mühen gescheut, von seinem neuen Wohnort Athen aus anzureisen und einen knapp einstündigen Vortrag zum Thema „In Search of Agamemnon’s Lost Kingdom“ zu halten. Eine ganze Reihe von Eigenschaften der mykenischen Kultur weisen auf eine übergeordnete Koordination hin. Dazu zählen das einheitliche Schriftsystem und die alle Königreiche übergreifende Administration. Auch die Masse, Materialien und Dekorationen der mykenischen Paläste deuten zum Teil auf eine einheitliche Ausführung hin. Dies weist, so Jorrit Kelder, darauf hin, dass die Kleinkönigreiche nicht völlig eigenständig waren. Seine Argumentation war so stichhaltig, dass sie selbst zuvor kritisch eingestellte Teilnehmer beeindruckte. Es war ein phänomenal gelungener Abend. Die Gäste – überwiegend Altertumskundler und Linguisten – blieben noch lange in Gespräche vertieft.