„The Luwians of Western Anatolia: Their Neighbours and Predecessors“ von Fred Woudhuizen

Bekanntermaßen wird in der wissenschaftlichen Literatur den Hethitern und den mykenischen Griechen viel Aufmerksamkeit gewidmet, die Luwier in Westkleinasien werden hingegen kaum berücksichtigt. Fred Woudhuizen hat nun in diesem Buch die derzeit verfügbaren Informationen über die Luwier in Westkleinasien zusammengestellt. Er konzentriert sich dabei auf die epigraphische Überlieferung in Form der heute verfügbaren luwischen Hieroglypheninschriften aus dieser Region und leitet aus diesen, sowie aus den überlieferten hethitischen Quellen, historische Informationen ab. Das Verständnis der politischen Geographie dieses Lebensraums ist Voraussetzung für die Rekonstruktion der Geschichte der Luwier der Mittel- und Spätbronzezeit. Auf der Basis der neuesten Erkenntnisse kann die politische Geografie nun in angemessener Form rekonstruiert werden. Neben luwischen Hieroglyphen benutzten die Bewohner Westkleinasiens auch die Keilschrift. Mit Hilfe der Dokumente beider Schriften lässt sich nun auch die Sprache erfassen. Klar ist, dass nicht alle Bewohner Westkleinasiens Luwisch sprachen. Die Bewohner der Troas verständigten sich wohl in einer Sprache thrako-phrygischen Typs. Auch stammten die Luwier nicht ursprünglich aus der Region. Ihre Sprache lässt sich am besten als altindoeuropäisch definieren.

Die erste Auflage von Fred Woudhuizens Buch war bereits drei Monate nach ihrem Erscheinen vergriffen. Inzwischen ist das Buch nachgedruckt worden und wieder verfügbar.