Das einzigartige Felsheiligtum Yazılıkaya, das zu der hethitischen Hauptstadt Hattusa gehörte, enthält alle Elemente eines Sonne-Mond-Kalenders. Die Relieffiguren in Kammer A stehen demnach für 12 Mondmonate, maximal 30 Tage des Mondmonats und 19 Jahre – bis sich ein Zyklus nach 6940 Tagen wiederholt.
Diese Interpretation stellen die Archäologin und Astronomin Rita Gautschy und der Geoarchäologe Eberhard Zangger in einer soeben im Journal of Skyscape Archaeology erschienenen Fachpublikation vor. Sie hatten die Ergebnisse ihrer über fünf Jahre durchgeführten Untersuchung bereits im Sommer 2018 auf der Konferenz der European Society for Astronomy in Culture (SEAC) in Graz mit einem Fachpublikum diskutiert. Auch auf der Konferenz der European Association of Archaeologists, die vom 4. bis 7. September 2019 in Bern stattfindet, wird Eberhard Zangger über die technische Rekonstruktion des Felsheiligtums referieren.
Die auf Englisch erschienene wissenschaftliche Veröffentlichung „Celestial Aspects of Hittite Religion: An Investigation of the Rock Sanctuary Yazılıkaya“ ist „open access“ und darf daher frei heruntergeladen und geteilt werden.